Erdsondenbohrungen sind ein zentraler Bestandteil moderner, nachhaltiger Heiz- und Kühlsysteme. In unseren FAQs beantworten wir die häufigsten Fragen rund um Planung, Ablauf, Genehmigungen und technische Details.
Sollten Sie weitere Fragen haben, stehen wir Ihnen selbstverständlich gerne persönlich zur Verfügung.
Erdsondenbohrungen dienen dazu, die im Erdreich gespeicherte Wärme nutzbar zu machen. Eine oder mehrere Sonden werden vertikal in den Boden gebohrt, wo sie die Erdwärme aufnehmen und an die Wärmepumpe weiterleiten. Die Pumpe nutzt diese Energie, um ein Gebäude zu heizen oder zu kühlen.
Erdsonden werden seit über 30 Jahren verbaut. Im Jahr 2020 wurden ca. 16'000 Erdsonden installiert. Damit handelt es sich um eine ausgereifte, bewährte und erfolgreiche Technologie.
Erdsonden beziehen Energie aus dem Erdreich, das durch Sonneneinstrahlung und Wärmenachfluss aus dem Erdinnern gespeist wird. Die Temperatur im Boden ist konstant, was die Anlage besonders effizient macht.
Die Wärmeleitfähigkeit des Untergrunds ist entscheidend. Böden mit guter Wärmeleitfähigkeit, wie Gestein, steigern die Effizienz der Anlage, da sie mehr Wärme speichern und leichter übertragen können.
Mit speziellen Bohrgeräten wird ein Loch von 100 bis 300 Metern Tiefe gebohrt. Anschliessend wird die Erdsonde, ein geschlossenes Rohrsystem, eingesetzt und mit einem Wärmeträgermedium (z. B. Sole) gefüllt, das die Wärme aufnimmt und nach oben transportiert.
Die Bohrtiefe hängt vom Wärmebedarf des Gebäudes und den Bodenverhältnissen ab. In der Regel liegt sie zwischen 100 und 300 Metern.
Der Untergrund um die Erdsonde kühlt leicht ab, erwärmt sich jedoch durch natürlichen Wärmenachfluss wieder. Je nach Bodenbeschaffenheit geschieht dies schneller oder langsamer. Die Erdsonde ist so dimensioniert, dass ausreichend Wärme nachfliesst.
Die Wärmepumpe ist technisch ausgereift, hat sich in jahrzehntelangem Einsatz bewährt und wurde kontinuierlich weiterentwickelt. In der Schweiz werden seit über 35 Jahren Wärmepumpen im Wohnungsbau in beachtlichen Stückzahlen eingesetzt. Sie weisen einen hohen Qualitätsstandard auf und arbeiten zuverlässig. So wurden im Jahr 2020 über 28'000 Wärmepumpen verkauft, davon rund 25 bis 30% Sole-/Wasser-Wärmepumpen mit über 5 Millionen Laufmetern Erdsonden.
Luft-/Wasser-Wärmepumpen arbeiten teilweise mit sehr niedrigen Wärmequellentemperaturen von weit unter 0°C. Bei Sole-/Wasser-Wärmepumpen hingegen fällt die Soletemperatur bei der heutigen Dimensionierung nicht unter 0°C. Da die Temperatur der Wärmequelle für die Wirtschaftlichkeit der Wärmepumpe sehr wichtig ist, schneiden Sole-/Wasser-Wärmepumpen deutlich besser ab.
Die Effizienz der Wärmepumpe steigt, je wärmer die Wärmequelle ist. Die Soletemperatur liegt zwischen ca. 12°C und minimal 0°C, während die Lufttemperatur erheblich kälter sein kann. Daher ist Sole eine deutlich bessere Wärmequelle als Luft.
Da Luft-/Wasser-Wärmepumpen zeitweise mit sehr niedrigen Aussentemperaturen arbeiten müssen, während die Aussentemperatur auf die Effizienz von Sole-/Wasser-Wärmepumpen keinen Einfluss hat, sind Sole-/Wasser-Wärmepumpen wesentlich weniger anfällig gegenüber niedrigen Aussentemperaturen. Die Heizleistung sinkt bei diesen nur geringfügig.
Erdsonden bieten eine konstante und ganzjährige Wärmequelle, unabhängig von der Aussentemperatur. Sie sind besonders effizient und verursachen langfristig niedrige Betriebskosten.
Ja, Erdsonden nutzen die natürliche Erdwärme und benötigen nur wenig Strom für die Wärmepumpe. Dadurch reduzieren sie den CO₂-Ausstoss und tragen zu einer nachhaltigen Energieversorgung bei.
Erdsonden haben eine Lebensdauer von etwa 50 bis 100 Jahren, während die Wärmepumpe selbst etwa 20 bis 25 Jahre hält.
Erdsondenheizungen gelten als sehr zuverlässig, da sie auf die konstante Temperatur des Erdreichs zurückgreifen, unabhängig von Witterungsbedingungen.
Ja, Erdsonden können im Sommer passiv kühlen, indem überschüssige Wärme aus dem Gebäude ins Erdreich abgeführt wird. Das spart Energie im Vergleich zu klassischen Klimaanlagen.
Für die Bohrarbeiten wird ausreichend Platz benötigt, um die Bohrmaschine aufzustellen. Der genaue Platzbedarf hängt von der Maschine ab, beträgt aber etwa 10 bis 20 m²
Spezialisierte Fachfirmen mit Erfahrung in der Geothermie wie z.B. PBS Bohr, führen die Bohrungen durch.
Die Tiefe beträgt je nach Wärmebedarf und Bodenbeschaffenheit zwischen 100 und 300 Metern.
In ungeeigneten Regionen (z.B. instabile Bodenverhältnisse oder Wasserschutzzonen) kann auf andere Systeme wie Luft-Wasser-Wärmepumpen oder Flächenkollektoren ausgewichen werden
Die Kosten liegen je nach Tiefe und Bodenbeschaffenheit zwischen CHF 10'000 und CHF 25'000 für eine durchschnittliche Bohrung.
Ja, trotz höherer Anfangsinvestitionen amortisiert sich die Anlage durch niedrige Betriebskosten und hohe Effizienz innerhalb von 10 bis 15 Jahren.
Ja, viele Kantone und der Bund bieten Förderprogramme zur Unterstützung von Erdsondenheizungen an.
Ja, eine hydrogeologische Prüfung und die Einhaltung von Umweltauflagen sind notwendig. Die Bohrungen müssen in der Regel bei der kantonalen Gewässerschutzbehörde beantragt und bewilligt werden.
Die zuständige kantonale Gewässerschutzbehörde oder das Bauamt.
In bestimmten Wasserschutzzonen (z.B. S1 oder S2) sind Bohrungen stark eingeschränkt oder verboten. Ob eine Bohrung erlaubt ist, zeigt die kantonale GIS-Karte.
Der Prozess kann je nach Kanton mehrere Wochen bis Monate dauern.
Ja, viele Kantone und Gemeinden bieten finanzielle Unterstützung für die Installation von Erdsonden. Die Höhe der Förderung variiert je nach Kanto
Die Anlage muss bestimmten energetischen Standards entsprechen und von einem Fachbetrieb installiert werden. Informationen zu Förderprogrammen erhalten Sie bei den kantonalen Energiefachstellen oder unter EnergieSchweiz.
Förderanträge können bei der zuständigen kantonalen Energie- oder Umweltstelle eingereicht werde
Investitionen in erneuerbare Energien können in vielen Kantonen steuerlich geltend gemacht werden.
